Turmhaus der Mourtzinoi in Kardamili
In diesem Denkmal in Alt-Kardamili spiegelt sich eine wichtige Periode der Geschichte und Architektur von Mani wider: Die Festungsanlage der Mourtzinoi-Troupakides, die als Museum betrieben wird. Seit 1994 ist sie als geschütztes historisches Denkmal eingestuft.
In Alt-Kardamili in Messenien kann man die Aussicht auf Kardamili und den Eingang zur Viros-Schlucht bewundern. Man blickt zudem auf ein Denkmal, in dem sich eine wichtige Periode der Geschichte und Architektur von Mani widerspiegelt: Die Festungsanlage der Mourtzinoi-Troupakides, die als Museum betrieben wird. Seit 1994 ist sie als geschütztes historisches Denkmal eingestuft.
Nicht eine, sondern drei Festungsmauern umgeben den Turm, die befestigte Residenz, die Nebengebäude und die Kirche des Heiligen Spyridon. Der Hauptkern der Festungsanlage wurde in verschiedenen Phasen errichtet – vom Ende des 17. bis zum 19. Jahrhundert. Das dreistöckige Turmhaus wurde in der zweiten Zeit der venezianischen Herrschaft gebaut. Im Erdgeschoss befanden sich die Ställe, Hilfsräume und Lagerräume. In den Obergeschossen wohnte die Familie.
Dass sich innerhalb der Festungsanlage auch die Kirche des Heiligen Spyridon befindet, zeigt die große gesellschaftliche und wirtschaftliche Macht der Troupakides. Es handelt sich um eine einschiffige Basilika aus Kalktuff mit einer Kuppel. Ihr Bau wird auf das 18. Jahrhundert geschätzt. Besonders charakteristisch sind der mehrstöckige Glockenturm und der eingravierte Doppeladler am Eingang der Kirche, der auf die byzantinische Zeit verweist.
Wer waren die Troupakides – Mourtzinoi? Die Familie Troupakis war während der türkischen Herrschaft eine der bedeutendsten Familien in Mani und eines ihrer mächtigsten Geschlechter. Sie wird in schriftlichen Quellen aus dem 17. Jahrhundert erwähnt und verwaltete über mehr als 200 Jahre die „Kapetania“ (Bezirk im Zuständigkeitsbereich des Kapitäns) von Androuvista. Zu ihren Wurzeln gibt es verschiedene lokale Legenden – es wird sogar gesagt, dass Michail Palaiologos der Stammvater war, wobei der berühmte Autor Patrick Leigh Fermor in seinem Buch „Mani-Reisen auf der südlichen Peloponnes“ ausführlich auf dieses Thema einging.
Panagiotis Troupakis-Mourtzinos und sein Sohn Dionysios waren Mitglieder des Geheimbundes „Philiki Etaireia“. Im Jahr 1821 wurde der Kommandant Theodoros Kolokotronis in der Anlage untergebracht und nutzte sie als Stützpunkt, um dann am 23. März 1821 mit anderen Kämpfern zur Befreiung von Kalamata aufzubrechen. Nach dem Tod von Dionysios Troupakis im Jahr 1830 zerfiel die Familie und starb aus. 1967 wurden die Gebäude der Festungsanlage von den letzten Erben dem griechischen Staat übergeben, unter der Bedingung, das sie als Museum genutzt werden.
Die Dauerausstellung. Sie ist im dreistöckigen Turmhaus untergebracht und umfasst Landkarten, Skizzen, Gravuren, Fotos, Modelle und einige Gegenstände. Ziel der Ausstellung ist es, den Besucher in die Thematik der gesellschaftlichen Strukturen der Region und deren Auswirkungen auf ihre besondere Architektur von der spätrömischen-frühbyzantinischen bis zur Neuzeit einzuführen. Der Fokus wurde auf das Erscheinungsbild der Siedlungen in der nachbyzantinischen Zeit gelegt, denn dieses bestimmt bis heute die Gesamtbild der Landschaft von Mani.
Als Ausstellungsstück gilt jedoch auch die gesamte Festungsanlage. Hierzu wurden ihre Räumlichkeiten hervorgehoben – der Turm, die Zisterne, die Kirche, der Gemüsegarten, die Olivenpresse. Die Schmiede ist sogar die einzige in ganz Mani.
Es werden periodische Ausstellungen organisiert. Τel. 27210 73638.
(Quellen: mixanitouxronou.gr, odysseus.culture.gr).
Patrick Leigh Fermor und Kardamili
„Ein Passant sieht Mani in drei Tagen, ein Wanderer in drei Monaten, aber um ihre Seele zu erfahren, braucht man drei Leben“. Dieser Satz erklärt, warum Patrick Leigh Fermor, einer der bedeutendsten britischen Reisenden und Reiseschriftsteller seiner Generation, sich in Mani verliebte.
„Paddy“, wie ihn seine Freunde nannten, Sohn des bekannten Geologen Sir Lewis Leigh Fermor, war schon immer ein unruhiger Geist. Mit nur 18 Jahren unternahm er seine erste große Reise. Vom Ärmelkanal aus durchquerte er Europa zu Fuß. 1935 erreichte er Istanbul und von dort den Berg Athos. Anschließend reiste er nach Epirus, Makedonien und Zentralgriechenland und lernte gleichzeitig die griechische Sprache.
Während der deutschen Besatzung ging er als Befehlshaber der Sondereinsatzkräfte nach Kreta und nahm an der Schlacht um Kreta teil. Als Hirte verkleidet organisierte er unter dem Decknamen Michalis zwei Jahre lang den Kampf der Rebellen. 1944 führte er die Gruppe aus Briten und Kretern an, die den berüchtigten deutschen General Kreipe entführten. Im selben Jahr wurde er mit dem Orden für besondere Verdienste und dem Orden des Britischen Empire ausgezeichnet.
Nach dem Krieg beschloss er, mit seiner Frau, der Fotografin Joan Leigh Fermor, in Kalamitsi in Kardamili zu leben. Sie bauten sogar ein schönes Haus, das sie selbst entwarfen. Fermor widmete sich dem Schreiben von Büchern – hauptsächlich über sein geliebtes Mani und andere Teile Griechenlands oder im Ausland. Als sein Meisterwerk gilt das Buch über die erste Phase seiner langen Reise nach Istanbul. Fermor schrieb bis zu seinem Tod im Jahr 2011. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Literatur wurde er von der Königin von England zum Ritter geschlagen.
Das Paar hatte bereits 1996 beschlossen, sein Haus dem Benaki-Museum zu spenden, damit es für dessen Zwecke genutzt werden konnte, Forscher beherbergte und für die Öffentlichkeit zugänglich war – was auch geschah. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen werden Bildungsaktivitäten, Führungen und kulturelle Sonderveranstaltungen organisiert. Gemäß dem Wunsch des Paares hat das Benaki-Museum das Recht, das Gebäude für drei Monate im Jahr als Unterkunft zu vermieten.
Besuchszeiten: Montag-Donnerstag: 11:00 - 12:00 Uhr, Freitag: 14:00 - 15:00 Uhr.
Juni – September: jeden Montag um 12:00 Uhr. Eintrittskarten müssen im Voraus über das Benaki-Museum gekauft werden (Ε-Tickets).
(Die Informationen stammen aus biblionet.gr).
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