Die Kleinstadt Kiparissia ist amphitheatrisch am Fuße des Berges Psychro (oder Egaleo) im Südwesten des Peloponnes gebaut. Sie wird vom Wasser des Ionischen Meeres umspült und ist für ihre venezianische Burg, der sogenannten „Burg der Giganten“, und ihre Altstadt bekannt. Nur 10 Kilometer entfernt liegt die bedeutende archäologische Stätte von Peristeria.
Die bekannte Kleinstadt Kiparissia ist amphitheatrisch am Fuße des Berges Psychro (oder Egaleo) gebaut. Sie wird vom Wasser des Ionischen Meeres umspült und ist für ihre venezianische Burg, der sogenannten „Burg der Giganten“, bekannt. Sie datiert aus dem Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang über die gesamte Region und das Ionische Meer.
Bevor die Stadt ihren heutigen Namen erhielt, hieß sie Arkadia, da in der Gegend viele Arkadier lebten. Der Mythologie zufolge erhielt sie den Namen des Jünglings Kiparissos, der ein Schützling von Gott Apollo war. Homer bezeichnet sie als Kiparissienta.
Das antike Kiparissia. Aufgrund seiner Lage war der Ort seit der Zeit Homers durchgehend bewohnt. Die ummauerte Stadt überwachte den Übergang von Ilia zu den Küsten im Westen und Südwesten Messeniens und ihr Hafen schaffte eine Verbindung nach Italien und dem Rest Europas. In der byzantinischen Zeit ließen sich Arkadier in Kiparissia nieder, um den Überfällen der Slawen zu entkommen. 1204 gelangte die Stadt in den Besitz der Franken und blühte während des ersten Türkenherrschaft (1459-1685) auf.
Im Ortsteil Ano Poli ist bis zu einem gewissen Grad das Siedlungskonzept aus der späten postbyzantinischen Zeit erhalten geblieben. Man findet dort interessante Beispiele von Häusern, kirchliche Denkmäler, Brunnen usw. Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Kirche des Heiligen Dimitrios und der Vorstellung der Jungfrau Maria (Esodia tis Theotokou) sind Beispiele der neoklassizistischen Kirchenarchitektur aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Ano Poli wurde vom Kulturministerium zur geschützten traditionellen Siedlung erklärt. Bei einem Spaziergang durch die Gassen trifft man auf das Volkskundemuseum (Tel. 27613 60025), wo interessante Ausstellungen untergebracht sind. Es befindet sich im nördlichen und neueren Teil einer zwischen 1460 und 1685 erbauten osmanischen Moschee. Zwischen 1881 und 1882 lebte dort der Dichter Kostis Palamas.
Der jüngere Teil der Stadt erstreckt sich bis zum Meer. Er besteht aus modernen Gebäuden und ist ein lebhaftes Handels- und Verwaltungszentrum – schließlich ist Kiparissia die Hauptstadt der Gemeinde Trifilia. Dort befindet sich der zentrale Platz mit dem Brunnen, Geschäften, Restaurants, Café-Bars usw.
Südlich des Stadthafens liegt der kleine Stadtstrand Ai-Lagoudis. Es handelt sich um einen Sandstrand mit Blaue-Flagge-Auszeichnung und bietet Sonnenliegen, Sonnenschirme und Strandbars.
Strände in der Nähe von Kiparissia. Im Norden liegen der Sandstrand Sani, der Strand Kartelas mit Sand und Kieselsteinen und der ausgestattete Strand von Kalo Nero in der gleichnamigen Siedlung, der ebenfalls mit der Blauen Flagge ausgezeichnet ist. 12–15 km nördlich von Kiparissia befindet sich der große, wunderschöne Sandstrand von Agiannakis. Es folgt der Strand Elea. An diesem Strand und an anderen Stränden in der Umgebung legt die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ihre Eier ab (ihre Nester werden von Freiwilligen geschützt). Der lange Strand Vounaki, der auch an Agiannakis grenzt, ist nicht ausgestattet, da er Teil des Natura-2000-Netzwerks ist.
Südlich von Kiparissia liegt die kleine Kieselbucht Stomio, der Strand Agia Kyriaki vor der gleichnamigen Siedlung und der Strand Agrilis bei Filiatra.
In der Bucht von Kiparissia mündet der Fluss Neda. Es lohnt sich, die atemberaubende Schlucht mit den Wasserfällen zu besuchen.
KULTUR
Wenn Sie im August in Kiparissia sind, können Sie den Jahrmarkt mit Antiquitäten und alten Gegenständen besuchen. Er wird auf der großen Kopfsteinpflasterstraße der Altstadt organisiert und dauert 6 Tage. Während des Marktes wird auch eine Verkostung von Weinen aus der Region Trifilia angeboten. In der Umgebung werden außerdem natives Olivenöl, Oliven, Rosinen, Feigen, Zitrusfrüchte und Gemüse produziert.
Besonders interessant ist auch das fünftägige Kiparissia Sunshine International Folklore Festival. Es wird vom 25. bis 30. August von der Gemeinde Trifilia und dem Bildungs- und Kulturverband von Kiparissia mit Unterstützung der griechischen Sektion des International Council of Organizations of Folklore Festivals and Folk Art (CIOFF-offizieller Partner der UNESCO) organisiert. Ziel ist die Förderung des Wissens über die Kultur und Geschichte der Völker.
Die alte Wassermühle von Katsaprokos oder Mavrogenis liegt 2 km von Kiparissia entfernt. Sie war vor 1850 in Betrieb, wurde zum Denkmal der vorindustriellen Zeit erklärt und von der Familie Imirziadis restauriert. Man kann sie in „Aktion“ sehen und anschließend das Mühlenanwesen, das traditionelle Kafeneion und einen kleinen Laden mit lokalen Produkten besichtigen.
Die Insel Proti
Die kleine Insel liegt gegenüber von Marathopoli (ca. 28 km von Kiparissia entfernt). Man kann mit einem eigenen Boot oder mit dem Unternehmen, das in der Gegend Gerätetauchen organisiert, hinfahren.
Die Insel hat einen wunderschönen Strand namens Vourlia mit blaugrünem Wasser. Das einzige Gebäude ist das Kloster der Maria Himmelfahrt Gorgopigi und man kann außerdem die Ruinen einer antiken Akropolis sehen. Die Festung schützte eine antike Siedlung und wurde viele Jahrhunderte lang bis zum Ende des Mittelalters genutzt.
Unterhalb des Klosters befindet sich die sogenannte Robbenhöhle, in der man neben Robben auch Schildkröten und sogar Delfine sehen kann. Im kleinen Golf von Grammeno sind Gravuren und Inschriften aus der römischen und byzantinischen Zeit zu sehen.
Neben dem wunderschönen Meeresgrund kann man in Proti auch zwei Schiffswracks bewundern. Das eine befindet sich in nur 5 m Tiefe in der Nähe des Strandes, besteht aus Eisen und ist 20 m lang. Es hatte Benzinkanister an Bord und wurde von italienischen Kampfflugzeugen versenkt.
Das zweite ist aus Holz, transportierte Milchfässer und befindet sich in etwa 40 m Tiefe. Es kann beim Gerätetauchen und Schnorcheln besichtigt werden.
Schließlich kann man mit einem Sea Kayak um die Insel fahren.
Das antike Peristeria
Die archäologische Stätte liegt etwa 10 km von Kiparissia entfernt, in der Nähe des Dorfes Myro. Peristeria scheint Ende der späthelladischen Zeit eine wichtige Siedlung gewesen zu sein. Der Reichtum der Funde und die Größe der Gebäude, die bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. oder noch früher zurückreichen, werden mit den prächtigen Baudenkmäler der mykenischen Zivilisation in Verbindung gebracht. Die Hauptfunde sind bis heute die vier Gewölbegräber – das größte davon ist zugleich das größte von Messenien und des westlichen Peloponnes. Auch ein Teil eines Palastes und mehrere Wohnhäuser sind ans Licht gekommen. In den Gewölbegräbern von Peristeria wurden Schmuck, Gebrauchsgegenstände und andere Fundstücke entdeckt.
Diese Art Gräber erschienen erstmals in Messenien, bevor sie sich auf den Rest Griechenlands ausbreiteten. Sie waren so gebaut, dass sie Häusern ähnelten. Sie verfügten über einen langen Korridor, der zur Haupthalle führte, der „letzten Wohnung“ der Verstorbenen.
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